Dienstag, 15. Februar 2011

ON-LINE vs. PRINT JOURNALISMUS


Präsent vs. Zukunft
 Nachdem mehrere Medienkonzerne ihre Pläne veröffentlicht haben, dementsprechend ein System der Bezahlung für die elektronischen Artikel entwickeln und implementieren zu wollen, stiegen die Streitigkeiten über diese Thematik. Es gibt ein Studium, von Wall Street Journal bestellt, beim internationales Niveau, welches deutlich zeigt z.B. dass die Rumäner nicht bereit sind, für die elektronische Form der Zeitungsinhalte Geld auszugeben (nur 4% davon). OK, das kann - global betrachtet - nicht relevant sein und man kann über die Zukunft der Journalismus und der Journalisten nicht nur aus der Sicht eines einziges Landes zu sprechen, das ist klar.
Es gibt schon Publikationen – Newsday oder L’Express – die manche Zahlungsformen implementiert haben. Es gibt auch Medienkonzerne die angefangen haben ihre Journalisten im Bezug auf deren Tätigkeit im Internet zu bezahlen und in Rumänien gibt es auf dem Arbeitsmarkt manche solche Arbeitsangebote.
Die Sache ist aber, dass der Timing ziemlich schlecht aussieht. Die Menschen allgemein sind – nach so vielen Jahren freizügiger Zugang – nicht bereit auf die kostenlosen Auskunkftsquellen zu verzichten. Aber, wenn man an allen Vorteile der elektronischen Materialien denkt, kann man schon sagen, dass es nur eine Gewohnheitssache ist und die Menschen werden in die Zukunft eher dafür bezahlen, als an die Inhalte zu verzichten. Die Nachrichten verteilen sich viel schneller und das bringt sehr viel mit, besonders in Katastrophenfällen. Die Verteilung verbreitet sich überall in der Welt, wo man Internetverbindung gibt es (und hier eine ganz frische persönliche Erfahrung: Ich war im Dezember in Nepal und ich war absolut erstaunt darüber, dass in Kathmandu überall in Thamel – Touristenviertel – über wireless verfügt. Überall. Auch bei 3.500 m hoch, im Namche Bazar, verfügt man über Internetverbindung, und das für ziemlich niedriegen Kosten schon. Und ein Hotel mit Internetverbindung wird man gerade bei 4.900 m hoch gebaut, im Lobuche!). Dann kann man die Texte viel einfacher durch Videos, Grafik oder Slideshows ergänzen und instant vervollständigen. Wir sind schon abhängig davon, es ist viel interessanter die Nachrichten in dieser Form zu verfolgen und ausserdem gibt es diese Möglichkeit sich die Nachrichten automatisch im Inbox zukommen zu lassen. Das is so bequem und praktisch. Und vor allem kostet ja nichts, so lange über einen Computer und Internetverbindung verfügt.
Gibt es aber auch irgendwelche Nachteile des online Journalismus zur Zeit?
Ich denke ja, als Leser, aber als  klassischer Journalist oder Zeitschriftenkonzern.
Als Leser, finde ich sehr oft zu viele Materialien, die sich als journalistisch betrachten, aber die damit nichts zu tun haben. Falsche Informationen, Quellen wurden nicht richtig oder gar nicht geprüft, Beteiligten wurden nicht kontaktiert und nachgefragt und solche Sachen. Das heisst, Kredibilität der Journalisten selbst ist sehr gesunken und die Branche gerät fast im Gefahr, schlechten Ruf zu haben. Die klassische Deontologie und oft auch die Gesetzgebung werden total ignoriert. Ob das noch Journalismus ist? Praktisch, die Kostenlosigkeit promoviert teilweise auch eine schlechte Qualität, weil die Reaktionen von den Lesern nicht so unbedingt wahrgenommen werden. Auf der andere Seite, wenn der Leser kein Geld für diese Dienstleistungen ausgibt, geht er sehr einfach weiter, streitet nicht. Aber wenn er einen Zeitungabonament hat, wird er mehr aufpassen, da es Geld kostet.
Das heisst allerdings, dass in der Zukunft die Qualität des online Journalismus sehr wichtig ist – wenn man bedenkt welche Beeinflussung die Media über die ganze Gesellschaft hat, sollte als Priorität betrachtet werden. Teoretisch heisst das, dass die Guten bleiben werden, der Rest wird verschwinden. Natürliche Selektion. Daher ist die Konkurrenz immer starker und die Regeln sind wenig. Es funktioniert wie in der Liebe oder im Krieg: „Alles ist erlaubt!“ – was ich nicht unbedingt als gut empfinde.
Betreffend die Qualität des online Journalismus muss man noch etwas dazu sagen:
Wer sind eigentlich diese vielen Journalisten online? Welche von den Millionen Menschen, die auf Internet tätig sind, wirklich Journalisten sind und welche nicht? Sind diejenigen, die Sport- oder Finanzartikeln schreiben, in diesen Bereichen auch ausgebildet, so dass sie zumindest eine Ahnung haben, worüber sie schreiben und welche die Fachsprache ist? Die Frage ist kaum ein Witz (ich kenne die Realität in Rumänien und darüber berichte ich, das ist also mein Ausgangspunkt nun).
Journalismus .... es klingt immer so “cool” sich als Journalist vorzustellen, richtig?
Wer dürfe sich aber heutzutage noch als Journalist betrachten? Ich meine, mit dieser neue Welt des Internets und besonders der Blogosphere, wo man Millionen von Menschen etwas zu berichten, mitzuteilen oder bloß zu sagen haben. Für diejenigen, die sich mit dem Journalismus als Beruf nicht beschäftigen, ist es manchmal schwer die Unterschiede zu merken. Journalismus bedeutet doch eine bestimmte Deontologie und Ausbildung. Oder so sollte es sein, zumindest. Aber, auf der anderer Seite, journalistischen Fähigkeiten, oder besser ausgedruckt, journalistisches Talent lernt man nicht in der Schule, in keiner Schule. Man hat der Sinn und der Talent dafür oder nicht. In der Schule bekommt nur ein bisschen mehr Information über manche Aspekte des Berufes, aber keine Schule macht jemanden Journalist, sondern vermittelt nur einige Kompetenzen.
Der Blog ist ja auch ein Trend geworden. Profil auf Facebook zu haben und mindestens ein eigenen Blog zu führen “muss” heutzutage selbstverständlich sein. Die Motivationen sind sehr verschieden. Für einige jetzt bekannten Journalisten fing der Weg zur Massmedia durch einen einfachen Nachrichten-Blog an.
Warum ich im Bezug mit dem Online Journalismus die Thematik des Blogs anspreche? Weil ich der Blog als eine Art Trampolin empfinde. Besonders für diejenigen die keine Fachstudien haben oder haben wollen. Und beobachte damit meine eigenen Blogs, wie die Texte vor 3 Jahren aussahen und wie die Texte heutzutage erscheinen, wie niedrig die Leserzahl damals war und wie hoch doch in den letzten Monate gestiegen ist.
Wie schafft man noch, als Individuum, eine eigene Identität im Internet? Im Endeffekt, welche Texte, welche Journalisten werden am meisten gelesen? Wenn man für eine Publikation als Angestellter arbeitet, ist die Sache nur nebenbei, also nicht so wichtig, aber jeder Journalist würde sich im Licht der Medien positionieren, jeder will bekannt und anerkannt werden.
Der Handel spielt mit einigen Fachbegriffe, zum Beispiel “der Brand, der Marke” eines Produktes. So sehe ich auch in diesem Bereich möglich: man kann sich als eigener Brand im Internet entwickeln. Das braucht lange Zeit und Konsekvenz. Regelmäßig posten und interaktiv werden, d.h. den Lesern die Möglichkeit geben, sich zu äußern, Kommentare hinterzulassen, miteinander im Kontakt zu kommen.
Man sollte ein Profil auf Facebook und Twitter haben. Verschiedene, aber doch interessante Netzwerke. D. h. genau wie beim vorigen Punkt, viel Zeit dafür spenden. Die Informationen im Internet sind instant und kommen aus aller Welt. Wer nicht da regelmäßig ist, wird bald vergessen. Zurückzukommen wird immer schwerer.
Was mir aufgefallen ist, die Gruppen sind wichtig, sie ziehen immer neue Kontakte ein. Genau wie im reales Leben, wäre vielleicht keine schlechte Idee, mit der Gruppe einen monatlichen Treffen online zu vereinbaren. Die Zeiten, als wir noch so komisch fanden, mit jemanden zu sprechen, den wir nie getroffen haben, sind längst vorbei. Aber diese gute Beziehungen nehmen viel Zeit im Anspruch, was ich als Nachteil empfinde. Nachteil dieser online Leben ist, das wir am Ende doch isoliert und alleine werden. Alles verschwindet genauso plötzlich wie aufgetaucht ist.
Vorteile im Bezug der Blogs – natürlich dass alles relativ bleibt:
- die Texte sind ehrlich. Weil die Autoren keine fremde Interesse vertreten. Das gilt natürlich für bestimmte Formate, nicht für Nachrichten (Meinungen, Analysen, Debatten, Leitartikeln). Und ich meine die persönliche Blogs, nicht die von verschiedenen Politikern oder Unternehmer.
- Man kann hier einfach neutrale Nachrichten veröffentlichen, aber auch eigene Analysen, ohne eine bestimmte Ierarchie respektieren zu müssen oder auf der Genehmigung des Chefs warten zu müssen. Die Leser entscheiden, ob die Meinung pertinent ist oder nicht, nicht der Chef.
- Es ist ein kostenlosen und weltweiten Kommunikation- und Promovierungsinstrument. Die fast augenblickliche Verbreitung der Information, überall in der Welt, involviert komplexe Auswirkingen, je nach dem Spezifizität des Inhaltes.
-  Kostenlosen Zugang im Internet – wird hoffentlich immer so bleiben. Es gibt also andere Art von Hindernisse, keinen Zugang zu erhalten: man kann sich kein Computer leisten oder man hat keinen Strom im Gebiet oder es gibt keine Infrastruktur, Internetkabel kann also nicht zur Verfügung gestellt werden, oder man kann der Monatsabonament für die Internetverbindung nicht bezahlen.
-  Es ist immer einfacher ein Blog zu öffnen und zu verwalten.
-  Bietet viel Flexibilität an.
-  Bietet Informationen und ist interaktiv.
 Nachteile im Bezug der Blogs – natürlich dass alles relativ bleibt:
-  es gibt keine Autorrechte, jeder kann Deine Texte oder Bilder stehlen. No copyright. Keine Gesetzgebung.
-  Viel Unsinn, Vulgarität usw., = geistige Umweltverschmutzung.
-   Kann Abhängigkeit verursachen, dadurch kann der Gesundheit schaden.
Blogs sind genau so wichtig geworden, wie das Internet selbst.
Die neue Media wird die alte Media überholen, es ist nur eine Frage der Zeit. Ohne genau zu wissen, denke ich dass alle wichtigen Meinungsleader schon online sind. Die Redaktionen werden immer kleiner, um die Kosten zu senken. Die Journalisten finden Informationen blitzschnell auf Twitter oder Facebook, Google oder durch Instant Messenger und auch auf Blogs. Eine Nachricht kann man in 5 Minuten fertigschreiben und wireless auf dem Internet verteilen. Im Falle von Katastrofen oder Krieg oder sonstige Ereignisse, werden Bürger gebetet, Materialien zuzusenden, egal was, egal wie: Aufnahmen mit einem Handy, zufälligen Bilder aus dem Hotelzimmer usw. Die Bürger werden immer öfter motiviert, sich zu involvieren, daher wird Journalismus neue Orientierung bekommen. Die sind keine Journalisten und in Extremfällen werden all diese Informationen in der grobe Form veröffentlicht, ohne journalistische Verarbeitung. Haupsache, die wichtige Informationen erreichen das Publikum und das Publikum ist froh darüber, mekert keiner (Erdbeben, Flut, Krieg, Terroranschläge usw).
Das ist also ein Punkt, sicht zu fragen, wie sieht der Journalist der Zukunft aus? Ich bin sehr aufmerksam auf unsere Arbeitsmarkt, welche Anfragen und Angebote im Bereich des online Journalismus auftauchen. Es gibt sehr viele Anzeige, wo man keine journalistischen Fähigkeiten gefragt oder verlangt werden, absolut keine Fachausbildung. 
Der Profil sieht ungefähr so aus:
Digitale Geräte kennen, so dass man einen Artikel erstellen kann; sehr soziabel sein und online eine Gruppe erstellen, animieren und verwalten können; glaubwürdigen Geschichten erstellen können, sowie anziehende Stories; eventuell seine Fähigkeiten durch schon ein eigenes Blog oder Profil auf Facebook beweisen können; unternehmerische Initiativ zeigen; die neue Mediawelt möglichst gut zu beherrschen; Audienzmessung zu kennen und die Schwankungen richtig beurteilen zu wissen; aus dem Sicht der „beruflicher Karriere“ zu denken, nicht der „Suche einer neue Stelle“; langfristig zu denken.
Eins is klar: die Zukunft sieht total anders aus. Die Qualität wird nicht mehr so sein, wie es war, weil die Geschwindigkeit führt meistens zur Oberflächlichkeit. Ich beworb mich z. B. letzte Woche für eine Stelle als „online Journalist“ für eine neune online Publikation die sich im Bereich Kredite tätig ist. Die sagten, ich soll 2-3 Artikel pro Tag schreiben, Bezahlung erfolgt nach 100 Artikeln und wird 300 RON pro 100 Artikel, d.h. etwa 0,70 Eurocents pro Artikel. Ich soll meine eigene Resourcen haben: Computer, Internet, Platz. Ob das Journalismus heisst, zweifle ich so sehr. Auf jedem Fall ist das für mich kaum anziehbar und finanziell gar nicht motivierend.
Eine vielleicht zu frühzeitige Frage wäre: wie sieht mit den Resourcen aus? Also, online ist gut, weil wir anscheinend niedriegere Kosten haben, keine Wälder vernichten müssen, da der Papierbedarf wesentlich niedrieger wird und so weiter mit der Gesamtkette unserer Umwelt. Transport- und Distributionkosten fallen ebenfalls weg. Wie sieht aber mit den Energiekosten aus? Online zu sein braucht ein spezifisches Umwelt, egal ob Lieferant oder Empfänger ist und Empfänger sind wir fast alle und bald werden wir auch fast alle auch Lieferanten (durch unsere Texte, Meinungen, Berichten, Mitteilungen, Bilder usw.). Ich kenne mich nicht aus, welche Variante besser für unsere Umwelt und zukunftige Welt wäre, aber eins ist klar: keiner denkt heutzutage daran. Ein Beispiel steht aber uns gerade zur Verfügung: die Generation meinen Eltern und teilweise auch meine Generation haben eine Ahnung worüber, wie man ist, mit wenig Geld zu leben. Oder ganz ohne Strom. Wir haben diese Übung in unserer Erziehung, und diese Lebenserfahrung ist gerade jetzt, während dieser chaotischer Krise sehr nützlich. Ich kann der Weg zurück finden und überleben. Vor der Krise, verdiente ich mal angenommen 10 EURO pro Stunde und es war sehr gut, jezt, 2 Jahren danach, kämfpe ich mit Arbeitsangebote wo man ausgerechnet weniger als 2 EURO pro Stunde angeboten wird. Wie könnte ich überleben?
Was ich sagen möchte: die Welt ist abhängig von Nachrichten geworden. Es sollte nicht abhängig von Internetverbindung werden, weil alles auf Maschinen, nicht auf Menschen sich basiert. Und wir wissen schon was alles schief gehen kann, wenn ein bestimmten Computer kaputt geht.
Schlussfolgerung: Print wird nicht so bald verschwinden, aber irgendwann mal doch. Wie schon gesagt, nur eine Frage der Zeit.
 Abschlussarbeit Webseminar Alumni Deutschland
Februar 2011

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